“App entlarvt Inhaltstoffe“ und ähnlich Meldungen konnte man in den letzten Wochen auf diversen News-Portalen und in der Tagespresse lesen. Sind unsere Arbeitsplätze in den Lebensmittellaboren nun akut gefährdet?
Handykamera auf den „Bio“-Apfel halten und am Display ablesen, ob und mit welchen Pestiziden er möglicherweise belastet ist. Das wäre in der Tat eine analytische Revolution.
Wir weisen bislang quantitativ über 650 hochkomplexe und chemisch völlig unterschiedliche Pestizid-Wirkstoffe über hochauflösende GC/LC-MS Multimethoden nach und sind uns sicher, dass wir das auch noch lange fortführen werden. Unsere Laborleiter bleiben gelassen. Im Gegenteil wir freuen uns auf eine Flut von Gegenproben aus dem Handel, wenn die Smartphone-Analytiker aktiv werden und deren Ergebnisse in den sozialen Medien veröffentlichen. Es wird damit eine steigende Nachfrage nach unabhängiger Bestätigung geben.
Wir sind schon von Berufs wegen offen für neue Technologien und als akkreditiertes Labor sogar verpflichtet stets nach anerkannten validierten, „state-of-the-art“ Methoden unsere Ergebnisse abzusichern.Aber als erfahrene Analytiker raten wir zu einer gesunden Skepsis gegenüber derartigen Sensationsmeldungen.Wir haben mit dem Fraunhofer-Institut IFF übrigens bereits Kontakt aufgenommen und werden uns diese Methode aus erster Hand vorstellen lassen – falls wir dazu die Gelegenheit erhalten.
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