WTS

AGROLAB nahm als Aussteller am 30. Wassertechnisches Seminar (WTS) im Oskar von Miller Forum München am 13.02.2019 teil.

Ein wichtiges Thema war an diesem Tag die Strategien für den Umgang mit Grundwasserkontamination durch perfluorierte Verbindungen.

 

Die Schlagzeilen der vergangenen Jahre weisen immer wieder darauf hin: Schadensfälle mit per- und polyfluorierten Verbindungen sind keine Seltenheit mehr. Seit dem ersten deutschlandweit bekannt gewordenen PFC-Skandal in 2006, der die Flüsse Möhne und Ruhr im Sauerland und Ruhrgebiet (Nordrhein-Westfalen) betroffen hat, sind weitere Fälle wie in Baden-Baden im Landkreis Rastatt (Baden-Württemberg) oder aus Gendorf einem Ortsteil der Gemeinde Burgkirchen an der Alz im Landkreis Altötting (Bayern) bekannt geworden.

 

Viele PFCs zeichnen sich durch ihre Tensideigenschaften und hohe Stabilität selbst unter hoher Hitzeeinwirkung aus. Aufgrund dieser einzigartigen Eigenschaften werden PFCs in filmbildenden Feuerlöschschäumen (Aqueous film forming foams (AFFFs)) verwendet, um beispielsweise Treibstoffbrände an Flughäfen oder Häuserbrände in dicht besiedelten Gebieten schnell und effizient unter Kontrolle bringen zu können. Die Kehrseite dieser positiven Eigenschaften der PFCs ist eine extreme Langlebigkeit bis hin zur Persistenz in der Umwelt. Die bekanntesten PFC-Vertreter sind PFOA und PFOS.

 

Auf dem 30. WTS in München kam ein bunt gemischtes Fachpublikum unter anderem aus Vertretern von Landrats-, Wasserwirtschafts- und Umweltämtern, Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros, Industrie oder Bürgerinitiativen zusammen, die sich mit dieser speziellen Thematik auseinandersetzen. Hier haben Vortragende aus dem Umweltbundesamt, dem bayerischen Landesamt für Umwelt oder dem Landesbetrieb Hessisches Landeslabor über die Verbreitung von PFCs in der deutschen Umwelt, deren Toxizität für den Menschen oder Verbreitung in der Nahrungskette informiert. Vertreter aus renommierten Forschungsinstitutionen wie dem TZW (Karlsruhe) oder dem IWW (Mülheim a. d. Ruhr) haben ihren aktuellen Stand der Technik zu Analyse- oder Oxidationsverfahren für PFCs präsentiert.

 

Das Vortragsprogramm wurde durch Praxisberichte von Wasserversorgern und Ingenieurbüros abgerundet. Erweiterte Filteranlagen stellen ein unbedenkliches Trinkwasser für Bürger aus PFC-belasteten Gebieten sicher. Erfolgreiche Maßnahmen an Flughäfen oder einem Raffineriegelände konnten zeigen, dass es mit spezialisiertem Know-how und entsprechender Technik möglich ist, PFC-Schadensfälle zu sanieren.

 

Durch die stetige Erweiterung der Anwendungsgebiete von PFCs aber auch die Regulierung von bekannten perfluorierten Verbindungen wie PFOS gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Vorläufersubstanzen, die einen perfluorierten Molekülteil tragen und altbekannte, vollständig perfluorierte Verbindungen beispielsweise in Löschschäumen ablösen. Daher wurde unter anderem empfohlen, besonders in neueren Schadensfällen, das gängige PFC-Analysenspektrum zu erweitern, um auch Belastungen z.B. durch PFOA-Ersatzstoffe wie Capstone, ADONA, GenX oder Vorläuferverbindungen in Löschschäumen wie Fluortelomersulfonsäuren erkennen zu können.

 

AGROLAB war als Aussteller vor Ort und konnte das Fachpublikum von seiner Kompetenz überzeugen. Bei Interesse bietet Ihnen AGROLAB hierfür ein umfangreiches Spektrum von 31 PFCs, das bekannte perfluorierte Verbindungen aber auch die neuesten Vorläuferverbindungen und PFOA-Ersatzstoffe umfasst.

 

 

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